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Unsere Spiritualität und Orientierung

Pallottis Gründung: Die Vereinigung des Katholischen Apostolates

Vinzenz Pallotti war von Gott fasziniert. Seine Erfahrung von Gottes unendlicher Liebe und Barmherzigkeit drängte ihn, der als Mensch nach Gottes Bild geschaffen ist, zu einer Antwort. Nachfolge Christi bedeutete für ihn Teilhabe an dessen Sendung, die Menschen zu retten. Als Priester wandte er sich auf vielfältige und intensive Weise den Bedürftigen jeder Art zu.

In der sogenannten Gründungsvision am 9. Januar 1835 erkannte Pallotti, dass Gott ihn zu einem Werk beruft, das der Sendung der Kirche dienen soll. Dieses katholische – also allgemeine, weltweite, allumfassende – Apostolat soll

  1. dazu dienen, den Glauben auf der ganzen Welt zu verbreiten,
  2. den Glauben unter den Katholiken vertiefen und verlebendigen,
  3. durch Werke der Liebe dazu beitragen, dass Gott, dessen Wesen unendliche Liebe ist, erkannt wird.

Der 4. April 1835 gilt als der offizielle Gründungstag des Werkes Pallottis, der Vereinigung des Katholischen Apostolates, da an diesem Tag der Kardinalvikar von Rom, Carlo Odescalchi, diesem Werk jeglichen Segen erteilte.

Pallotti wollte alle Glieder des Gottesvolkes – Geistliche, Ordensleute, Laien, Menschen jeder christlichen Lebensform, jedes Alters, jedes Berufs – motivieren, an der Sendung der Kirche teilzunehmen, er wollte alle am Apostolat beteiligen, ob als Einzelne (Einzelmitglieder) oder in Gruppen (Gliedgemeinschaften).

In einem Appell, dem sogenannten Maiaufruf, rief er im Mai 1835 alle zur Beteiligung auf. Alles kann dem Apostolat dienen, alles gläubig und liebend vollzogene Tun und Erleiden, jedes Gebet, alles Engagement, jede materielle Unterstützung; niemand ist zu klein oder zu unbedeutend, um Apostel zu sein.

Für seine Gründung, die Vereinigung des Katholischen Apostolates (lat. Unio Apostolatus Catholici, kurz Unio, abgekürzt UAC) wollte Pallotti ein Minimum an Organisation. Eifer und Liebe, gemeinsames Vorgehen sowie Zusammenwirken ohne jegliches Konkurrenzdenken sollten sein Werk kennzeichnen.

Das Bild des Zönakulums, des Obergemachs, in dem Maria mit den Jüngerinnen und Jüngern einmütig im Gebet vereint nach der Himmelfahrt Jesu um den Heiligen Geist bittet, sprach Pallotti an; er gab es seiner Gründung als Strukturbild: Immer wieder zusammenkommen, um in der Gemeinschaft und im gemeinsamen Gebet neue Kraft zu finden, dann wieder hinausgehen, um am jeweiligen Ort zu wirken – Sammlung und Sendung.

Maria, die Königin der Apostel, ist die Patronin der Vereinigung.

Die Vorstellungen Pallottis wurden zunächst nicht verstanden, er war seiner Zeit voraus. Das Zweite Vatikanische Konzil hat sein Kirchenbild und Apostolatsverständnis bestätigt, und nun war möglich, die Vereinigung gemäß der Absicht Pallottis zu verwirklichen. In den 1990er Jahren wurde erkannt, dass ein Generalstatut für die weltweite Unio hilfreich wäre. Doch es war schwierig und langwierig, eine so vielfältige Gemeinschaft kirchenrechtlich einzuordnen. Am 28. Oktober 2003 wurde schließlich das Dekret überreicht, mit dem die Vereinigung des Katholischen Apostolates als „internationaler Verein von Gläubigen päpstlichen Rechts“ errichtet und gleichzeitig ihr Generalstatut anerkannt wurde, zunächst für 5 Jahre ad experimentum, 2008 endgültig.


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