Fest des Dankes 2024
„Unsere Aufgabe ist Platz zu schaffen, damit Gott kommen kann”
Der Anlass
500 Jahre Spital zum Heiligen Geist
33 Jahre Haus St. Ulrich
Wir danken dafür, dass wir diesen Ort — das „Spital zum Heiligen Geist” — gefunden haben. Es wurde laut Stiftungsurkunde im Jahr 1523 vom Grafen von Hürnheim gegründet. Inzwischen sind 500 Jahre vergangen. Vor 33 Jahren wurde in dem Haus das Exerzitienhaus St. Urlich auf der Spiritualität des heiligen Vinzenz von Pallotti und der Enzyklika Evangelii Nuntiandi begründet.
Wir sind besonders dankbar, dass seit der Gründung des Hauses St. Ulrich weit mehr als 20.000 Menschen Kurse hier belegt haben, un sie dadurch die Möglichkeit hatten, mit Gott in Beziehung zu kommen. Allein ist so etwas nicht möglich. Nur wenn Viele anpacken, kann so ein Werk wachsen und sich entwickeln — bis heute. Ein Grund, unserem Gott Dank zu sagen für alle, die diesen Weg stützend und helfend mituns gegangen sind. Wir vertrauen darauf, dass Er seinen Segen auch weiterhin auf das Werk legt und durch die verschiedensten Herausforderungen führt.
Alle, die am Aufabu und Erhatl des Werkes St. Ulrich mitgewirkt haben, luden wir herzlich zum Fest des Dankes vom 15.- 18. August 2024 ein. Viele kamen und feierten mit uns, egal ob nur an einem Tag oder die ganzen Tage.
Programm-Mitschnitte
Donnerstag - Feiertag Maria Himmelfahrt
Tag der offenen Tür mit Führungen im Haus St. Ulrich
19:00 Uhr
Vortrag „Fatima — Aufruf zum Gebet für den Frieden”, Pfr. Clemens M. Henkel, Lissabon
Freitag
10:00 Uhr
Vortrag „Vinzenz Pallotti und das Apostolat der Freundschaft”, Vizeprovinzial Pater Björn Schacknies SAC, Friedberg
Samstag
10:00 Uhr
Vortrag „Euer Himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht (Mt 6,32) — Die Vorsehung Gottes im Licht der Heiligen Schrift”, Dr. Nina-Sophie Heereman, USA
15:00 Uhr
Vortrag zu Pater Philipp Jeningen (Missionar des Rieses)
Chronik des Spitals Hochaltingen
In der Stiftungsurkunde der „Hospitalstiftung Hochaltingen” aus dem Jahre 1523 ist zu lesen, dass „Walter von Hürnheim zu Hochaltingen, Pfleger zu Kirchberg, Hauptmann des Schwäbischen Bundes, und seine Ehefrau Ursula von Hürnheim, geb. von Ahelfingen zu Hohenahelfingen” ein Hospital stifteten „zum Seelenheil ihrer Vorfahren und aller derjenigen, die ihnen oder den ihrigen jemals Hilfe getan haben, und überhaupt zum Seelenheil aller Seelen.”
Das Haus sollte zunächst von sechs Spitalinsassen (Pfründnern) bewohnt werden. „Es mussten arme und bedürftige Leute sein [...] Auch soll ein extra Priester für die Pfründner und für das Gesinde im Spitalhof angestellt werden. Dieser ist verpflichtet, in der Kapelle, die die Stifter an das Haus angebaut haben, mindestens zwei bis dreimal in der Woche hier die Messe zu lesen, (und außerdem jeden Feiertag) und außerdem nach Bedarf den Pfarrer von Hochaltingen zu unterstützen.” Auch Vollwaisen sollten im Spital einen Platz erhalten, „bis diese für sich selbst sorgen können.” Die wirtschaftliche Ausstattung des Spitals bemaßen die Stifter so reichlich, dass es sich selbst erhalten konnte.
Der Schlussartikel des Stiftungsbriefes von 1523 bestimmte im Hinblick auf Vererbung oder bei Verkauf an Dritte, dass die Rechtsnachfolger diese „unsere Ordnung nicht minder in allen Artikeln, wie die von Hürnheim, getreulich zu halten und in ewig Zeit unabgänglich zu vollziehen [...] schuldig [...] verpflichtet und verbunden sein” sollen.
Ein Eigentümerwechsel vollzog sich dann auch nach dem Tode des letzten männlichen Hürnheimers, Hans Johann (gest. 1585), dessen Erbtochter Kordula mit Karl von Weiden verheiratet war. Bis 1766 war die Herrschaft Hochaltingen mitsamt dem Spital weldisch. Im Jahre 1766 verkauften die drei letzten Freiherren von Weiden das Rittergut Hochaltingen - einschließlich aller Grundbesitzungen, Rechte und Lasten, wozu auch das Spital gehörte - an den Fürsten Johann Alois I. zu Oettingen Spielberg. Die Verwaltung des Spitalvermögens oblag nun einer „Fürstlich Oettingen-Spielbergischen Spitalverwaltung”.
Alle Jahrhunderte hindurch bewohnten Pfründner das in die Stiftung eingebrachte Spitalgebäude, das im lnnern den jeweiligen Bedürfnissen baulich angepasst wurde. Bis 1970 versorgten Mallersdorfer Schwestern und die Caritas die Spitalbewohner. 1970 erfolgte der Verkauf des Spitalgebäudes an die Dillinger Franziskanerinnen, die es mit ihrer „Vereinigten Hospitalstiftung Hochaltingen-Oettingen” weiterführten. Die Dillinger Franziskanerinnen waren bereits-seit 1899 Eigentümer des Schlosses und unterhielten dort eine Haushaltungsschule. 1980 verlegten sie das Altenheim in das Schloss, modernisierten das alte Spitalgebäude, erweiterten es durch einen modernen Anbau und richteten dort eine „Fachakademie für Hauswirtschaft”, verbunden mit einem Internat, ein.
Haus St. Ulrich
Im Jahr 1990 hat das Haus eine neue Bestimmung erhalten. Die Hauswirtschaftsschule mit dem Internat gingen 1991 zu Ende. ln dieser Übergangszeit begann Pater Hans Buob SAC zusammen mit Barbara Huber UAC den Aufbau eines Exerzitienhauses. Als Rechtsträger wurde für die Arbeit 1992 der Verein Evangelii Nuntiandi e.V. gegründet. Dieser erwarb das Gebäude am 01.01.1995 von den Dillinger Franziskanerinnen.
Das Haus St. Ulrich wurde ein Zentrum zur Erneuerung des Glaubens und zur Befähigung, diesen Glauben weiterzugeben. Es ist für viele eine geistliche Heimat und ein Ort der Orientierung geworden. Damit wird der Auftrag der Stifter, „zum Seelenheil aller gläubigen Seelen” etwas beizutragen, weitergeführt.
„Das Nagelkreuz von Hochaltingen”
Bei der Erneuerung des Dachstuhls wurden 500 Jahre alte Zimmermannsnägel gefunden. Sie haben den Dachstuhl des Hauses all die Jahre zusammengehalten. Aus diesen Nägeln gestaltete unser Mitarbeiter Josef Deibler dieses Kreuz - ein schlichtes Zeichen unseres Glaubens, aber auch ein eindrucksvolles Zeugnis von einem halben Jahrtausend christlicher Verkündigung an diesem Ort.
Gott, allmächtiger Vater,
das Geheimnis des Kreuzes ist unsere Kraft,
denn durch deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus,
wurde der Baum des Paradieses zum Baum des Heiles,
indem du durch den Tod deines Sohnes am Kreuz die ganze Welt erlöst hast.
Ich will in meinem Leben nichts anderes sein,
als ein Freund, ein Diener und Bote des Kreuzes.
Ich bitte Dich:
Mach mich bereit,
mein ganzes Leben unter dieses Geheimnis zu stellen.
Du kennst du Kreuze, die mich belasten,
du allein kennst alle meine Anliegen...
in denen ich dich um Erhörung bitte.
Gewähre, Herr, dass dein Heiliges Kreuz
mir in diesem Leben Trost und Zuversicht,
Kraft und Stärke, Freude und Hoffnung gebe,
damit ich dieses Kreuz in der Ewigkeit schauen darf als leuchtendes Zeichen des Sieges.
Amen.